Skip to main content

KaMubukwana (Maputo in Mosambik) und Lichtenberg (Berlin) - Städtepartnerschaft

Seit 1995 besteht die Städtepartnerschaft zwischen den Bezirken Berlin-Lichtenberg und KaMubukwana der mosambikanischen Hauptstadt Maputo.

In Berlin-Lichtenberg leben viele ehemalige mosambikanische Vertragsarbeiter:innen. Sie gaben Anlass und Motivation für die Gründung der ersten offiziellen Berliner Bezirkspartnerschaft mit einer afrikanischen Kommune. Von Beginn an wurden in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit die Unterstützung von kommunalen Selbsthilfeprojekten in KaMubukwana mit Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in Lichtenberg verbunden. In partnerschaftlichen Beziehungen – z.B. in Form von gegenseitigen Besuchen, Schulpartnerschaften und -kontakten sowie Projektarbeit – wird der Austausch gelebt.

In KaMubukwana berät ein Beirat in regelmäßigen Treffen über nächste Schritte der Zusammenarbeit. Auch in Berlin-Lichtenberg tagt, auf Einladung des Bezirksbürgermeisters Michael Grunst, der Arbeitskreis Maputo, über den sich interessierte Bürger:innen in die Städtepartnerschaft einbringen können. Als rechtliche Grundlage der Städtepartnerschaft dienen Kooperationsvereinbarungen, die in der Regel alle 3 Jahre erneuert werden.

Seit Beginn unterstützt der Solidaritätsdienst International e.V. (SODI) die Zusammenarbeit zwischen den Städtepartnern und agiert seit 2018 als fester Kooperationspartner des Bezirksamts Berlin-Lichtenbergs. Konkret fungiert SODI als Ansprechpartner für Akteure in Maputo und Berlin und unterstützt die gemeinsame Projekt- und Bildungsarbeit. Als Angebot an Berliner Schulen, Vereine und sozio-kulturelle Einrichtungen bietet SODI Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen rund um entwicklungspolitische und Städtepartnerschaftsthemen an.

Die Lichtenberger Alexander-Puschkin-Schule organisierte bereits mehrfach den Spendenlauf „Run for Help“, um Spenden für Schulmaterialien und Lehrmittel für die mosambikanische Partnerschule zu sammeln. Letztere ist durch diese Unterstützung und eigene Anstrengungen zu einem Vorzeigeprojekt geworden. Im Rahmen der Städtepartnerschaft werden auch immer wieder Spendenaufrufe z.B. anlässlich der Verwüstung durch Zyklone in Mosambik gestartet. Zur Abwicklung der Spendengelder – zuletzt dem Kauf von Saatgut für zerstörte Ernten – leistet der „Partnerschaftsverein für Solidaritätsentwicklung und Selbsthilfe“ (ASDA) einen wichtigen Beitrag.

Das Gesundheitszentrum Bagamoyo in KaMubukwana umfasst eine allgemeinmedizinische, zahnärztliche sowie eine Geburts- und Kinderstation. Patient:innen, die an HIV/AIDS oder Tuberkulose erkrankt sind, werden auf speziellen Stationen versorgt. Doch es mangelt an technischer Ausstattung. Im November 2011 konnten zwei Krankenschwestern aus dem Bagamoyo-Hospital ein vierwöchiges Praktikum im Berliner Sana-Klinikum absolvieren. 

Beide Partnerbezirke verfügen über viel landwirtschaftliche bzw. kleingärtnerische Grünflächen. Während in Mosambik das Gemüse verkauft wird, um den Lebensunterhalt zu sichern, dienen die Kleingärten in Berlin vor allem der Selbstversorgung und Erholung – doch das war früher anders. Daher freuen sich die Lichtenberger Kleingärtner:innen über den gemeinsamen Erfahrungsaustausch mit den Kleinbauern aus KaMubukwana.

Zuletzt lag der Partnerschaftsschwerpunkt auf der Umsetzung von zwei NAKOPA-Umweltbildungsprojekten („Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte“), gefördert durch die „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“ (SKEW) der Engagement Global gGmbH: Das Projekt „Umweltbildung in KaMubukwana“ (2015-2018) stärkte den Kapazitätsaufbau im Bereich der Umweltbildung und etablierte ein Umweltbildungszentrum in KaMubukwana, das Schulungen und Beratungen für Schüler:innen und Kleingärtner:innen anbietet. Zudem wurde an Schulen der Aufbau von Schulgärten und Umweltclubs, die Erarbeitung von Aufklärungsmaterialien in Bezug auf Umweltschutz und das Recycling von Abfällen für den Kunstunterricht vorangetrieben. Das Nachfolgeprojekt „Umweltschutz und Klimaanpassung in KaMubukwana“ (2018-2021) verfolgte dasselbe Ziel einer Verbesserung der Umweltsituation in KaMubukwana mit zusätzlichen Maßnahmen. So wurde bspw. das Verwaltungspersonal in KaMubukwana geschult, die Anzahl der beteiligten Schulen mit neu gegründeten Umweltclubs auf 13 erhöht, zwei Trinkwasserbrunnen gebaut (zur Unterstützung der Wasserversorgung in Dürreperioden) sowie Regenwasserabflüsse gewartet und gereinigt und öffentliche Plätze begrünt, um Erosion zu verhindern und Schatten zu spenden. Ebenso haben sich in den Bairros KaMubukwanas „Umweltkerne“ gebildet, die gemeinsam Reinigungsaktionen durchführen und die Gemeinden für den Umgang mit Abfällen sensibilisieren.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Bezirksamts Berlin-Lichtenberg und des Solidaritätsdiensts International e.V.